Methodik 
Es  wurde  Jänner  2013  eine  systematische  Literaturrecherche  nach  systematischen Übersichtsarbeiten und prospektiven, kontrollierten, klinischen Studien in den Datenbanken PubMed,  Cochrane,  CRD,  IQWIQ,  NICE,  KCE,  INAHTA,  NHS  Evidence  und  PubMed  Health  durchgeführt  sowie  eine  manuelle  Suche  in  den Quellenverzeichnissen  relevanter Literatur über den Zeitraum 2007-2013 durchgeführt. Nach Auswahl der Referenzen gemäß den dargestellten Ein- und Ausschlusskriterien wurde eine formale und inhaltliche Synopsis erstellt und in weiterer Folge eine Bewertung der diagnostischen Güte von Elastographie in der Diagnostik des Prostatakarzinoms vorgenommen. 
Ergebnisse 
17  Volltexte  erfüllten  die  Einschlusskriterien.  6  Studien  untersuchten  die  Elastographie  an Männern mit bioptisch gesichertem Karzinom, 11 Studien erforschten die Elastographie (mit oder ohne gezielte Biopsie) an Männern mit Karzinomverdacht. 
Schlussfolgerung 
Aufgrund  großer  Schwankungsbreiten  bei  allen  diagnostischen  Kenngrößen  (Sensitivität, Spezifität,  positiver  und  negativer  prädiktive  Wert,  Genauigkeit)  kann  die  Elastographie derzeit den Goldstandard der Sättigungsbiospie nicht ersetzen. Es scheint jedoch die gezielte  elastographiegesteuerte  Biopsie  bei  weniger  Proben  eine  höhere  Detektionsrate  (per  Probe) aufzuweisen als die systematische Biopsie. Die Evidenz ist derzeit jedoch zu schwach und die  vorliegenden  Studien  zu  heterogen,  um  endgültig  beurteilen  zu  können,  ob  für  eine verlässliche  Diagnose  mit  Elastographie  weniger  Biopsieproben  notwendig  sind.  Es  gibt zurzeit  keine  Evidenz  hinsichtlich  Komplikationsraten  und  Vermeidung  von  Folgebiopsien durch eine Untersuchung der Prostata mittels Elastographie. 
Problematisch ist die Detektion von Tumorherden < 5 mm und die Unterscheidung zwischen Karzinom, benigner Hyperplasie oder Fibrose. 
Unterschiede in Populationen, Vorbefunden, Geräten, Referenztests und mögliche Inter- und Intraobservervariabilität  erschweren  die  Vergleichbarkeit  der  Ergebnisse.  Als  Limitationen sind  fehlende  Verblindung  der  UntersucherInnen,  kleine  Studienkollektive  und  möglicher Selektionsbias zu bedenken. 
Die  Lernkurve  bis  zum  Erreichen  reproduzierbarer Elastographiebefunde  liegt  bei  3-6 Monaten. Eine Standardisierung der Kompression wird empfohlen, um  Interpretationsfehler zu vermeiden.