Als nicht invasive Methode ist die Bestimmung von exhaliertem Gas zur Messung der bronchialen Inflammation ein neueres Konzept. Im Kontext mit Asthma ist Stickstoffmonoxid in der ausgeatmeten Luft (FeNO) das am besten untersuchte Gas. Zwischen FeNO und eosinophiler Atemwegsinflammation besteht ein hoch signifikanter Zusammenhang und es gibt eine Korrelation zwischen eosinophiler Atemwegsinflammation und dem Ansprechen auf Steroide. Die Behandlung von Asthma mit inhalativen Steroiden erniedrigt die FeNO Werte mit einem dosisabhängigen Zusammenhang zwischen inhalativen Steroiden und FeNO.
Erhöhte Werte von FeNO sind nicht spezifisch für Asthma bronchiale, Studien haben gezeigt, dass der Zusammenhang zwischen FeNO Spiegel und Eosinophilie in den Atemwegen unabhängig von der klinischen Diagnose ist, es fand sich erhöhtes FeNO bei COPD und bei PatientInnen mit eosinophiler Bronchitis, die nicht die Kriterien für Asthma erfüllten. Bei atopischen PatientInnen mit allergischer Rhinitis, aber ohne Asthma, fanden sich ebenfalls erhöhte FeNO Werte, sowie bei Atopikern mit und ohne Symptomen des unteren Respirationstraktes. In anderen Studien wurde mit einer Spezifität von 90% die Diagnose Asthma gestellt. Unter einer inhalativen Corticoidtherapie war jedoch die Sensitivität von FeNO als diagnostisches Werkzeug deutlich reduziert. Normale FeNO Werte exkludieren die Diagnose Asthma nicht, vor allem bei Nichtatopikern, somit ersetzen FeNO Messungen nicht den bronchialen Hyperreagibilitätstest.
Das Monitoring der Inflammation bei Asthma wird in internationalen Guidelines und im Österreichischen Asthma Konsensus19 nicht explizit empfohlen, obwohl dies möglicherweise eine verbesserte Kontrolle des Asthmas bedeuten könnte. Wiederholte Messungen des FeNO anstelle einer Messung könnte im Monitoring effektiv sein, Vorraussetzung für wiederholte Messungen sind portable FeNO Analysatoren.Es gibt derzeit keine Empfehlungen bezüglich einer wiederholten Messung der Inflammation bei Asthma.
Hinsichtlich der Diagnose von Asthma bronchiale finden sich widersprüchliche Aussagen über den Nutzen von FeNO, beim Asthma Monitoring könnte FeNO als Inflammationsmarker in der Therapiekontrolle eingesetzt werden, allerdings wären Langzeitstudien zum Nachweis des Nutzens erforderlich.
Sowohl für wissenschaftliche als auch klinische Zwecke sind publizierte Referenzwerte für Erwachsene und Kinder erforderlich. Die Verwendung von FeNO Messungen als ein klinisches Instrument erfordert die Einführung einer standardisierten Messtechnik, gefolgt von Referenzwerten für alle Altersgruppen. Einige Autoren haben FeNO Werte bei Gesunden publiziert, aber unterschiedliche Messtechniken und Methoden verringern die Brauchbarkeit dieserWerte. Seiten der American Thoracic Society ist geplant Normwerte zu publizieren. Vom Arbeitskreis für Standardisierung der Österreichischen Gesellschaft für Pulmologie ist in absehbarer Zeit keine Ausarbeitung einer österreichischen Empfehlung geplant.
Anhand der Literaturrecherche von Sekundärliteratur lässt sich derzeit keine eindeutige Evidenz für den Nutzen von FeNO in der Diagnostik und Monitoring von Asthma bronchiale im klinischen Alltag nachweisen, übereinstimmend werden Hindernis für den klinischen Einsatz bislang fehlende Referenzwerte angegeben. Eine Aufnahme in eine Honorarordnung erscheint derzeit nicht empfehlenswert.