Kurzfassung
Unter der Annahme, dass 
longitudinale Trends einem linearen Modell folgen, kann auf einheitliche
 Struktur vor und nach einem potentiellen Bruchpunkt mit Hilfe von 
F-Tests überprüft werden. Die einheitliche Struktur wird dabei als die 
Möglichkeit interpretiert, zwei Gruppen von Daten, meist zwei 
Zeitabschnitte einer Zeitreihe, mit dem gleichen Modell zu beschreiben. 
Ist dies nicht möglich, so muss der Grund dafür fachlich hinterfragt 
werden, da direkte Vergleiche der Daten zu unterschiedlichen Zeitpunkten
 nicht mehr zulässig sind.
Um diese Tests durchführen zu können, sind
 strenge Vorgaben an die Datenstruktur notwendig , die im Allgemeinen in
 den SV-Daten nicht erfüllt werden. Mit Hilfe einiger Anpassungen der 
klassischen Tests kann aber ein geeigneter Permutationstest deniert 
werden der unter Zuhilfenahme der spezischen Struktur der 
longitudinalen MBDS Daten der österreichischen Sozialversicherungsträger
 die Struktur eben dieser Daten ermöglicht.
Da 
diese Abschnitte nicht auf zeitliche Abschnitte der gleichen Zeitreihe 
begrenzt sind, ist auch ein Test zwischen unterschiedlichen Regionen 
oder Krankenanstalten im gleichen Zeitintervall möglich.
Neben den 
theoretischen Erkenntnissen über Möglichkeiten der Strukturanalyse wird 
durch die Auswertungen im Anhang viel datengetriebenes Wissen über das 
Abrechnungssystem geschaffen. Werden Statistiken miteinander 
verglichen, so muss berücksichtigt werden, ob zwischen den 
Vergleichsperioden ein Bruchpunkt liegt. Ist
dies der Fall, so sollte
 darauf hingewiesen werden und die Natur des Bruchpunktes genauer 
analysiert werden. Gleichzeitig, liefern die Bruchpunkte auch eine Liste
 von interessanten Vergleichsperioden. Ein Beisiel, wie diese 
aufbereitet werden können wird in Abschnitt 3.4 gegeben.
Zwei
 Strukturbrüche sind hier klar hervorzuheben. Einmal tritt ein Bruch von
 2001 auf 2002 in nahezu allen Zeitreihen auf. Hier hat offensichtlich 
eine massive Systemumstellung stattgefunden. Ein weiterer häufiger 
Bruch findet von 2008 auf 2009 statt.
Es gibt einen eindeutigen 
Strukturbruch in nahezu allen Zeitreihen von 2001 auf 2002. Im Bereich 
der LDF Punkte tritt zusätzlich ein weiterer kleinerer Bruch zwischen 
2008 und 2010 auf. Abgesehen von diesen Brüchen bilden die LDF Punkte im
 Allgemeinen im Modell konsistente Zeitreihen. Zwei Untergruppen, die 
LDF-Punkte spezieller Bereich und die Zusatzpunkte für 
Mehrfachleistungen heben sich von den anderen Zeitreihen ab. Sie weisen 
in fast jedem Jahr einen Strukturbruch auf. Auch wenn eine klare Tendenz
 erkennbar ist, so dürfte das verwendete lineare Modell nicht geeignet 
sein um diese Zeitreihen zu analysieren.
Die 
Analysen der Zeitreihen der Krankenanstalten ist aufwendiger. Der 
Hauptzweck der Tabellen aus diesem Abschnitt ist, schnell Hypothesen 
überprüfen zu können, etwa dass sich eine spezialisierte Krankenanstalt 
signifikant anders verhällt, als der regionale Durchschnitt oder der 
österreichische Durchschnitt. Ein Beispiel für eine Aufälligkeit ist, 
dass in der Zeitreihe Belagstage die bedeutendste Region, Wien K9, 2008 
für Belagstage klar anders modelliert wird als Österreich gesamt (Seite 
25 Anhang). Analysiert man die einzelnen Krankenanstalten, so stellt man
 schnell fest, dass die zwei, in diesem Bereich bedeutenden 
Krankenanstalten, das AKH (K901) und das Sozialmedizinisches Zentrum 
Baumgartner Höhe (K971) sich entsprechend des österreichischen Trends 
verhalten, viele kleine und mittelgroe Krankenanstalten aber klar 
abweichen.
Diese Analyse kann nun im dritten 
Abschnitt auf Seite 56 fortgesetzt werden. Die p-Werte zeigen sehr 
schnell, welche Krankenanstalten vergleichbar sind und welche nicht.
Hier
 ist es aufgrund der vorherigen Ergebnisse wenig überraschend, dass die 
Anstalten K901 und K971 für Belagstage einen p-Wert von 0.99 aufweisen. 
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die Anstalten in ähnliche Gruppen
 zusammenzufassen. Das muss aber für jede betrachtete Größe und für 
jedes Jahr gesondert erfolgen.