Hintergrund
Im Bereich der Diagnostik und Behandlung nehmen Labor- und Pathologieleistungen einen hohen Stellenwert ein. Bisher gibt es nur wenige österreichweite Analysen hinsichtlich der Versorgungssituation in den Bereichen Labor und Pathologie im extramuralen Bereich. Es wird allgemein lediglich angenommen, dass in diesen Bereichen die Leistungsmenge auffällig ist. Dieser Bericht soll dazu beitragen, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Dies erfolgt durch die Darstellung allgemeiner Kennzahlen sowie die Auswertung von Kennzahlen nach dem Wohnort der Patientinnen und Patienten.
Methode
Als Datenbasis zur Analyse der Versorgungssituation wird der ambulante Teil des Leistungs-katalogs BMASGK (KAL) herangezogen. Die benötigten Daten basieren auf spezifizierten Abfragen für die Bereiche Labor und Pathologie für den extramuralen Bereich in den entsprechenden Datenbanken.
Ergebnisse
Im Jahr 2016 entfielen rund 11% aller Aufwendungen für ärztliche Hilfe und der ärztlichen Hilfe gleichgestellten Leistungen der Gebietskrankenkassen auf den Bereich Labor. Im selben Jahr wurden bei mehr als der Hälfte aller Patientinnen und Patienten Labor- und bei 16% Pathologieleistungen abgerechnet.
In den Jahren 2015 und 2016 gab es im Bereich Labor rund 2.300 Kontakte pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Schnitt erfolgten vier Kontakte pro Patientin bzw. Patient pro Jahr. Die Altersverteilung zeigt, dass die Alterskohorte der 0- bis 14-Jährigen rund zwei Kontakte pro Jahr pro Patientin bzw. Patient im Bereich Labor hatten, während es bei den über 65-Jährigen im Schnitt sechs waren. Beinahe zwei Drittel der Laborkontakte entfielen auf Frauen. Betrachtet man Alters- und Geschlechtsverteilung gemeinsam, so zeigt sich, dass in den Altersgruppen 15 bis 24, 25 bis 34 und 35 bis 44 Jahren bei Frauen dreimal so viele Laborkontakte pro 1.000 Einwohnerinnen abgerechnet wurden. Bei den über 65-Jährigen überholten die Männer die Frauen.
Im Bereich Pathologie erfolgte 2015 und 2016 pro Patientin bzw. Patient im Schnitt ein Kontakt pro Jahr. Im selben Zeitraum entfielen pro Jahr rund 190 Kontakte auf 1.000 Einwohne-rinnen und Einwohner. Während bei den 0- bis 14-Jährigen vier Kontakte pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Bereich Pathologie auftraten, waren es bei den 25- bis 34-Jährigen rund 268. Das Geschlechtsverhältnis zeigt, dass im Jahr 2016 auf die Frauen 319 Kontakte/1.000 Einwohnerinnen entfielen und auf die Männer 47/1.000 Einwohner.